IT'S A...GIRL OR BOY?

Ich weiß nicht, wie ich genau anfangen soll. Ich habe mehrere Male damit begonnen diesen Beitrag zu schreiben und dann habe ich wieder einige Zeilen gelöscht. Ehrlich gesagt bin ich richtig gespannt, wie ihr auf diesen Beitrag reagieren werdet.

Fast jeder von uns hat ein Wunschgeschlecht und ganz selten lassen wir uns bei der Geburt des Kindes überraschen. Gender Reveal Parties sind immer öfter zu sehen und schon beim Zusehen bekommt man Lust auch so eine Gender Reveal Party zu veranstalten. Alle Familienmitglieder und Freunde treffen sich an einem Ort und dann wird das Geschlecht verkündigt - klingt doch toll.
Genau so wollte ich das auch machen. Ich wollte eine Gender Reveal Party veranstalten und all den wichtigen Menschen in meinem Umfeld verkünden, was wir bekommen werden. Doch seitdem ich schwanger bin, hat sich meine Meinung total geändert. Dies war nicht gleich von Anfang an so, doch mit der Zeit kam es dazu, dass ich keine Lust mehr auf eine Gender Reveal Party hatte.

Oft habe ich mir Gender Reveal Party Videos auf Instagram angesehen und mehrmals konnte ich am Gesichtsausdruck erkennen, dass sich ein Elternteil nicht wirklich über das Ergebnis gefreut hat. Natürlich verstehe ich jeden, der sich kurz denkt: Oh Gott, das Geschlecht entspricht nicht meinem Wunschgeschlecht. Aber wenn es darüber hinaus geht und die Person wirklich enttäuscht ist, so sehr, dass man keine Freude mehr an der Schwangerschaft hat, dann stellt das wirklich ein Problem dar. Besonders schlimm ist es für die Frau, die sich wahrscheinlich viel intensiver mit der Schwangerschaft beschäftigt als alle anderen in ihrem Umfeld.

Bei jeder Schwangerschaftsuntersuchung denke ich nach, ob ich das Geschlecht des Kindes erfahren möchte. Wenn ich dann dort bin, will ich es meistens nicht wissen. Einmal habe ich mich sogar überreden lassen, aber mein kleines Bebi im Bauch hat sich schön versteckt und somit blieb es weiterhin ein Geheimnis.

In meinem Umfeld sind die meisten der Meinung, dass ich einen Buben bekommen werde und oft kommt es mir rüber, als ob es eine Erwartung oder die Aufgabe von mir wäre, dass ich einen Buben zur Welt bekomme muss. Je öfter ich das Geschlecht von anderen gehört habe, umso mehr hatte ich auch den Druck, dass es ein Junge sein MUSS.
Ich dachte mir oft: Omg, was ist, wenn es ein Mädchen wird? Wird man das Kind dann auch mögen, genauso, wie wenn es ein Junge wäre? Werden die Leute von mir enttäuscht sein? blablabla
Nach der Hochzeit war es ganz schlimm. Man hatte uns zur Hochzeit gratuliert und außerdem gleich betont, wie toll es wäre, wenn wir bald Kinder kriegen und zusätzlich erwähnt, dass es noch “toller” wäre, wenn das erste Kind ein Junge wird. Ich habe nicht einmal angefangen an Familienplanung zu denken und schon wurde das Thema angespielt.

Mit der Zeit habe ich mir immer mehr und mehr Gedanken über das Geschlecht gemacht und total das Wesentliche aus den Augen verloren. Meine Gedanken haben sich hauptsächlich um das blöde Geschlecht gedreht und ich musste etwas daran ändern. Ich war doch die glücklichste Person, als ich erfahren habe, dass ich schwanger bin und wieso hatte ich mir das kaputt machen lassen!? Das Wichtigste an der Ganze Sache ist doch, dass mein Bebi und ich ein kleines Familienmitglied bekommen und dass wir bald nicht mehr zu zweit sein werden. Alles andere sollte überhaupt keine Rolle spielen. Deswegen habe ich beschlossen, mich von den ganzen Kommentaren nicht mehr beeinflussen zu lassen und alles und jeden einfach zu ignorieren. Meinen Mann hat das eher weniger gestört. Irgendwie kann er das besser wegstecken und die blöden Kommentare haben ihn überhaupt nicht beeinflusst.
Ach ja, sobald eine Person in meiner Umgebung länger als eine Minute über das Geschlecht meines Kindes redet, schalte ich sofort ab und denke mir meinen Teil. Was ich mir genau denke, werde ich euch jetzt nicht mitteilen, aber ihr könnt es euch wahrscheinlich denken.

Ehrlich gesagt hatte ich nie ein Wunschgeschlecht. Ich bin einfach so gespannt, was mein Mann und ich kriegen werden. Es ist so spannend. Wir sind schon so lange zusammen und jetzt beginnt einfach ein neuer Lebensabschnitt. Ob es nun ein Junge oder ein Mädchen wird spielt für uns überhaupt keine Rolle. Das Wichtigste ist, dass es gesund ist und alles normal verläuft.
Vielleicht können mich einige von Euch jetzt überhaupt nicht verstehen und meine Gedanken nicht nachvollziehen, aber ich glaube auch, dass ich einen ganz anderen Bezug zu diesem Thema habe.
In meinem Familienkreis gibt es eine Person, die sehr krank ist und deswegen ist das einzig Wichtige für mich, dass unser kleines #bebi gesund ist. Das ist auch für alle werdenden Eltern so, aber ich empfinde das ein wenig anders, da ich mit dem Thema Krankheit täglich konfrontiert werde.

Wir haben daher beschlossen, uns bei der Geburt überraschen zu lassen :)
Wir freuen uns beide auf unser kleines Bebi.

Wie geht ihr mit diesem Thema um? Haben euch äußere Einflüsse auch ein wenig verunsichert? Und wart ihr jemals enttäuscht über das Geschlecht?

xoxo, Zeki ♥

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